
• Gemeinschaft, Jugend, Mobilität
„Graffiti Goes Mobility“
Graffitis an Begrenzungsmauern und Eisenbahnunterführungen
Die festliche Umbenennung des kleinen Platzes in Untermais an der Kreuzung zwischen Maia-, Tobias-Brenner- und Weingartenstraße zu Ehren von Milena Jesenská und Franz Kafka ist eine der vielen Veranstaltungen im Rahmen des Projekts Kafka 2024 Meran/o, das vom Journalisten Patrick Rina und der Historikerin Veronika Rieder entwickelt und koordiniert wurde. Der Meraner Gemeinderat hatte dieser Platzbenennung bereits im Oktober 2023 zugestimmt, die Initiative ging von SVP Vizebürgermeisterin und Kultur-Stadträtin Katharina Zeller aus.
Vizebürgermeisterin Katharina Zeller unterstrich bei der Feier: „Die Platzierung von Jesenskás Name vor Kafkas soll dazu beitragen, die Sichtbarkeit von Frauen bei der Benennung von Straßen und Plätzen in Meran zu erhöhen. Dies ist auch im Gleichstellungsplan der Stadt Meran vorgesehen.“
Reiner Stach, ein weltweit anerkannter Kafka-Forscher, erklärte: „Während seines Aufenthalts in Meran im Jahr 1920 entstanden die ersten der heute weltberühmten Briefe an Milena in der Pension ‚Ottoburg‘. Die Briefe an Milena wurden bisher in mehr als 20 Sprachen übersetzt – nicht nur wegen ihrer literarischen Qualität, sondern auch, weil sie auf bewegende Weise zeigen, wie die Nähe zwischen zwei Menschen aus Briefen erwachsen kann. Es ist ein Glücksfall, dass die Ottoburg, in der diese Briefe entstanden, im nahezu originalen Zustand erhalten blieb. Daher ist es schön, dass die Stadtverwaltung die Verkehrsfläche vor der ehemaligen Pension Kafkas mit den Namen beider Briefpartner versieht.“
Es jährt sich am kommenden 3. Juni der 100ste Todestag von Franz Kafka und unsere Stadt Meran wird – dank der Initiative von Veronika Rieder und Patrik Rina – Teil des deutsch-tschechische Projektes „Kafka 2024“ sein, an dem sich neben Meran auch Städte wie Prag, Berlin, München, Salzburg und Paris beteiligen.
Anlässlich des Kafka Jahres finden von April bis Juni zahlreiche Kulturveranstaltungen in Meran statt. Das Programm findet Ihr auf der offiziellen Kafka 2024 Homepage.
Der Zeitraum von April bis Juni 1920 markierte Kafkas Aufenthalt in Meran. Er, als „Beamter aus Prag“ bekannt, suchte Linderung seiner tödlichen Krankheit in Meran, nachdem er 1917 einen Lungenblutsturz erlitten hatte und 1918 an der Spanischen Grippe erkrankte, die seine Tuberkulose verschlimmerte. In dieser Zeit erlebte er eine leidenschaftliche Liebe zu Milena Jesenská, seiner tschechischen Übersetzerin.
Geboren am 10. August 1896 in Prag, war Jesenská eine bedeutende Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin. Ihr Einfluss reichte weit über ihre Beziehung zu Kafka hinaus. Ihre Persönlichkeit und ihre Arbeit zeigten ein tiefes Engagement für die Freiheit des Geistes und der Meinungsäußerung, was sie zu einer wichtigen Figur im intellektuellen Leben Prags der damaligen Zeit machte. Nach ihrem tragischen Tod im Konzentrationslager Ravensbrück im Jahr 1944 bleibt Milena Jesenská ein Symbol für Tapferkeit, Intellekt und humanitäres Engagement.
Milena Jesenskás und Franz Kafkas Briefwechsel, teilweise verfasst in der nahe gelegenen Ottoburg, offenbart eine intime Verbindung, die über bloße Liebesbekundungen hinausgeht. Ihre Briefe, gespickt mit Tiefe und Zärtlichkeit, spiegeln das reiche intellektuelle und emotionale Band wider, das sie in Verbindung hielt. Auf diesem Platz sollen die Liebenden auf ewig in unserer Stadt verbunden bleiben.
Graffitis an Begrenzungsmauern und Eisenbahnunterführungen
Merans kulturelle Vielfalt stärkt das Gemeinschaftsgefühl.
Stadtentwicklung nur im Sinne der Meraner Bevölkerung. Keine Privatinteressen!
Was wir tun! Mehr Sicherheit für Frauen im öffentlichen Raum